Immobilienanleihen bringen die Möglichkeit mit sich, direkt in Unternehmen mit Immobilienbezug zu investieren. In der Regel weist dieses Investment eine längere Laufzeit bei einer hohen Rendite auf, die zumeist fix verzinst ist. Welche Immobilienanleihen gibt es zurzeit in Österreich, was gibt es zu beachten und wo liegen die Vor- und Nachteile dieses Finanzprodukts? All das soll in diesem Blogbeitrag beantwortet werden.
Vorweg sei erwähnt, dass Immobilienanleihen nicht gleich Immobilienanleihen sind. Da das Finanzprodukt nicht rechtsverbindlich definiert ist, kann es zu größeren Unterschieden kommen. Daher ist es als Anlegerin beziehungsweise Anleger dringend erforderlich, das konkrete Produkt genau zu überprüfen. Aus rechtlicher Sicht handelt es sich bei dem Investment um eine Schuldverschreibung.
Was die Emittentin der Anleihe mit dem Kapital unternimmt, ist zumeist ebenso genau geregelt. Eine Immobilienanleihe dreht sich in der Regel um ein bestimmtes Objekt, Portfolio oder Vorhaben. Dabei können sowohl Bestandsimmobilien als auch Projekte abgedeckt werden. Hier sei noch der sogenannte Blind Pool zu erwähnen – hier wissen Anlegerinnen und Anleger zuvor nicht, für welche Immobilien das Kapital konkret aufgewandt wird.
Unternehmen | Laufzeit | Rendite | Mindestzeichnung | ISIN | Emissionsvolumen |
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United Benefits Holding | 60 Monate | 4,75 % | 100 EUR | AT0000A2WCF5 | Bis zu 10 Millionen Euro |
Kollitsch Management GmbH | 60 Monate | 6,00 % | 100 EUR | AT0000A2XGA5 | Bis zu 12 Millionen Euro |
Pisec Group Austria GmbH | 11 Monate | 4,75 % | 100 EUR | AT0000A2UZY1 | Bis zu 20 Millionen Euro |
S Immo AG | 60 Monate | 1,25 % | 100 EUR | AT0000A2UVR4 | 50 Millionen Euro und mehr |
Wie bereits erwähnt, gibt es bei der Gestaltung der Emission kein rechtverbindliches Framewerk. Zu beachten sind aus Sicht der Anlegerin beziehungsweise des Anlegers, welche Sicherheiten damit einhergehen und wie transparent die Emittentin ist. Die finanzielle Lage des Unternehmens sollte vor einem Investment auf jeden Fall ausgeleuchtet werden – beispielsweise wie viel Eigenkapital die Firma eigentlich zur Verfügung hat.
Wie bei jeder Form der Geldanlage gehen hohe Risiken mit einer hohen Rendite einher. Bei der Immobilienanleihe kann es zu einem Totalverlust des eingesetzten Kapitals kommen. Allerdings werden Gläubiger im Insolvenzfall bevorzugt behandelt. Zudem gibt es eine Recht am Vermögen (Rückzahlung des Kapitals) und aus dem Vermögen (Zinsen). Diese werden im Rahmen von Kupontagen zu vorab fix festgelegten Tagen ausgeschüttet.
Im Vergleich zu anderen Immobilien-Investments wie REITs oder Fonds weisen Immobilienanleihen einen fixen Zinssatz über eine zuvor festgelegte Laufzeit auf – in der Regel beträgt diese mehrere Jahre. Die Mindestzeichnung bei Immobilienanleihen beträgt mancherorts 100 Euro. Durchschnittlich sind diese mit vier bis fünf Prozent verzinst. Ein höherer Zinssatz bedeutet zumeist ein deutlich höheres Risiko.
Immobilien-Investment | Fester Zinssatz | Handelbarkeit | Hohe Rendite | Niedriger Kapitaleinsatz | Laufzeit |
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Immobilienaktien/REITs | ✕ | ✓ | ✓ | ✓ | Jederzeit veräußerbar |
Offenber Immobilienfond | ✕ | ✓ | ✕ | ✕ | mindestens zwei Jahre |
Geschlossener Immobilenfond | ✕ | ✕ | ✓ | ✕ | 10-30 Jahre |
Immobilien-Crowdinvesting | ✓ | ✕ | ✓ | ✓ | 1-3 Jahre |
Immobilien-Anleihe | ✓ | wenn börsennotiert | ✓ | ✓ | 3-5 Jahre |
Rendity bietet neben klassischem Immobilien-Crowdinvesting seit kurzem auch die Möglichkeit, in eine Immobilien-Anleihe zu investieren. Die Emittentin unserer ersten Anleihe ist die United Benefits Holding – ein renommiertes Immobilien-Unternehmen aus Wien. Alle Details zum Portfolio des Unternehmens finde sich im verlinkten Blogbeitrag. Was es zu unserer ersten Anleihe zu wissen gibt, haben wir außerdem in diesem Blogbeitrag zusammengefasst.