Die Erklärung für Eigenkapital und Fremdkapital ist klar, denn es gibt eine klare Trennlinie zwischen den beiden Kapitalformen. Das Fremdkapital beschreibt vereinfacht ausgedrückt die Schulden und umfasst jegliches Kapital für das eine Rückzahlungsmöglichkeit besteht. Fremdkapitalgeber sind nicht an Gewinnen oder Verlusten beteiligt erhalten dafür aber einen definierten Zins für einen definierten Zeitraum.
Eigenkapitalgeber investieren einen Teil des privaten Vermögens in eine Unternehmung und sind dadurch direkt daran beteiligt. Eigenkapitalgeber werden grundsätzlich an Gewinnen und Verlusten beteiligt.
Durch die Beteiligung am Gewinn von Unternehmen fällt auch die Rendite höher aus als bei Fremdkapital. Im Gegensatz steht dieses auch naturgemäß deutlich länger zur Verfügung, praktisch unbegrenzt da keine Zinsen darauf anfallen. Eine hohe Eigenkapitalquote kann sich auch in günstigeren Kreditkonditionen niederschlagen. Banken bewerten ein höheres Eigenkapital als Sicherheit, wodurch Kreditzinsen sinken können. Durch die insgesamt günstigeren Kreditkonditionen zahlt sich Mezzanine-Kapital besonders bei Crowdinvesting aus.
Eigenkapitalgeber sind, je nach Grad des Kapitalanteils, zur Mitbestimmung berechtigt und das bedeutet weniger Flexibilität bei Entscheidungen, wenn diese nicht vertraglich beschränkt ist. Ebenfalls müssen Gewinne mit weiteren Eigenkapitalgebern geteilt werden in Abhängigkeit des Kapitalanteils.
Fremdkapitalgeber haben keinen Anspruch auf Gewinnbeteiligung sowie keinerlei Mitspracherecht bei Entscheidungen. Zinszahlungen an Fremdkapitalgeber lassen sich steuerlich geltend machen als Aufwendung.
Die Verpflichtung zur Tilgung der Zinsen sowie der Kreditraten bestehen sowohl in guten als auch schwierigen wirtschaftlichen Lagen. Ein nicht bedienen der Kreditrate kann eine Insolvenz zur Folge haben.
Hybride Eigenkapitalsformen, das bedeutet eine Mischform zwischen Eigen- und Fremdkapital werden zusammengefasst in Mezzanine-Kapital.
Die Fremdkapitalsquote gibt Auskunft über den Anteil der Fremdfinanzierung im Verhältnis zur Gesamtfinanzierung. Hohe Fremdkapitalquoten senken trotz guter wirtschaftlicher Lage die Gewinne des Unternehmens durch einen höheren Zinsaufwand (Tilgung des Kredits).
Die Immobilienfinanzierung weißt mit durchschnittlich 72% eine sehr hohe Fremdkapitalsquote auf, da die Kreditgeber sich durch ein Grundpfandrecht absichern können.
Da von Banken immer eine gewisse Eigenkapitalquote gefordert wird, ist gerade bei aktiven Bauträgern das Eigenkapital eine wichtige Ressource, da neue Kredite beantragt und in Folge neue Projekte nur mit neuem Eigenkapital gestartet werden können, wenn bestehende Projekte noch in der Bauphase sind. Im Gegensatz zum Bankkredit sind deshalb Bauträger bereit, für Eigenkapital deutlich höhere Zinsen zu zahlen im Gegensatz zur Bank, da das Eigenkapital die Grundlage bildet für einen Bankkredit. Quasi das Henne-Ei Problem der Immobilienbranche.
Als Crowdinvestor kann man sein eigenes Kapital den Immobilienentwicklern, welche Eigenkapital benötigen, zur Verfügung stellen. Im Gegenzug erhalten Investoren jährlich Zinsen für eine vorab fixierte Laufzeit.
Immobilienprojekte an welchen man sich mit Eigenkapital beteiligen kann: Immobilienprojekte