Wer sein Geld sicher anlegen und dabei eine gute Rendite erzielen möchte, kann dies auf verschiedene Arten tun. Finanzexperten unterteilen die verschiedenen Anlageformen in sogenannte Asset- oder Anlageklassen. Jede Anlageklasse hat einen eigenen Schwerpunkt und eigene Vor- und Nachteile. Für eine gute Anlagestrategie gilt es in der Regel verschiedene Anlageklassen zu nutzen.
Die Begriffe der Anlagenklassen und der Assetklassen werden synonym verwendet, so bedeutet der englische Begriff “asset” im deutschen Anlage. Laut Definition ist eine Anlagenklasse eine Gruppe von Anlagen, welche aufgrund hervorstechender gemeinsamer Eigenschaften gemeinsam gruppiert wird. In sehr häufigen Fällen sind die einzelnen Anlagen einer solchen Klasse gemeinsamen Regulierungen und Gesetzen unterworfen. Es haben sich neben den großen und bekannten Anlageklassen noch weitere Klassen etabliert. Zudem werden viele Anlageklassen entsprechend ihrer Herkunft nochmals unterteilt, sodass auch hier sehr genaue Abstufungen gemacht werden können. Die Anlageklassen sind vor allem für die klassische Vermögensentwicklung von entscheidender Bedeutung, da durch diese eine Diversifizierung der eigenen Investitionen und somit eine Risikominimierung ermöglicht wird.
Um die einzelnen Anlageklassen voneinander abgrenzen und unterscheiden zu können, wurde vom US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler William F. Sharpe eine klare Struktur vorgeschlagen. So sollten die verschiedenen Anlageklassen sich gegenseitig ausschließen, jede Anlage kann und darf nur einer Anlageklasse zugeordnet werden können. Darüber hinaus muss jede Anlageklasse so umfassend sein, dass innerhalb der Klasse eine weitere Diversifikation möglich ist. Das letzte Kriterium in Sharpes Definition ist die Differenzierung der einzelnen Anlageklassen hinsichtlich der zu erzielenden Rendite. Es soll somit niedrige Relationen zwischen den einzelnen Anlageklassen geben.
Als reine Anlageklassen gelten offiziell nur die Wertpapiere, Bargeld, Anleihen und in Teilen Immobilien. Allerdings haben sich viele weitere Anlageklassen etabliert, welche jedoch nicht immer offiziell geführt werden. Rohstoffe und auch Sachwert-Investitionen stellen weitere wichtige Anlageklassen dar. Zudem werden seit einigen Jahren auch die stark boomenden Kryptowährungen als eigene Anlageklasse bezeichnet und für gezielte Investitionen genutzt.
Auch innerhalb einer einzelnen Anlageklasse kann es weiteren Raum für Diversifizierungen geben. Eine Möglichkeit hierzu ist die Sortierung und Gruppierung der einzelnen Anlagen in den Anlageklassen nach Regionen. So ist es beispielsweise möglich in der Anlageklasse der Wertpapiere nochmals nach Wertpapieren aus Europa oder aus anderen Regionen zu unterscheiden. Zudem kann auch nach folgenden Merkmalen unterschieden werden:
All diese Unterteilungen machen es für den Anleger einfacher sich innerhalb der Anlageklassen zu orientieren und die eigenen Investitionen gezielter zu tätigen. Zudem erleichtert eine solche fein strukturierte Unterteilung das Portfoliomanagement deutlich, da auch innerhalb einer Anlageklasse mit unterschiedlichen Risiken investiert werden kann. So bieten beispielsweise bei den Wertpapieren potenzielle Wachstumsmärkte eine höhere Chance auf gute Renditen, aber eine geringere Sicherheit als tradierte Aktienmärkte und Aktienpakete. Der Investor kann also durch die Auswahl der passenden Anlageklassen und Unterklassen die Diversifizierung auch innerhalb der einzelnen Anlageklassen vornehmen.
Um Wertpapiere als umfassende Anlageklasse zu erfassen, müssen diese in zwei verschiedene Anlageklassen unterteilt werden. Dies erleichtert nicht nur das Verständnis für die unterschiedlichen Mechanismen, sondern hilft auch bei der gezielten Diversifikation des späteren Portfolios. Denn Wertpapiere können aus Anlegersicht in Aktien und Anleihen unterteilt werden. Diese Unterteilung ist in der Art der Rendite und den jeweiligen Gewinnmöglichkeiten und Verlustrisiken begründet.
Eine Anleihe ist laut Definition ein festverzinstes Wertpapier, welches an der Börse frei gehandelt werden kann. Der Anleger kann sowohl von einzelnen Unternehmen als auch von einzelnen Staaten Anleihen erwerben. Staatsanleihen sind keine Seltenheit auf dem Aktienmarkt und bei vielen Anlegern sehr geschätzt. Den Wert dieser Anleihen bestimmen mehr oder minder die Rating-Agenturen auf dem Markt, welche diese umfassend bewerten. Je höher die Rückzahlungswahrscheinlichkeit des ausgebenden Unternehmens oder des ausgebenden Staats, umso besser die vergebene Bonität und umso höher das Vertrauen des Marktes in die jeweilige Anleihe.
Der Anleger leiht einem Unternehmen oder Staat Fremdkapital und erhält das Recht auf Rückzahlung und Zinsen.
Grundsätzlich funktioniert das Zusammenspiel mit Anleihen am Aktienmarkt nach folgendem Schema: Anleihen mit einer guten Bonität werden in der Regel eher schlecht verzinst, während andersherum das Zinsniveau ansteigt, je größer das Risiko eines Zahlungsausfalls ist. Dies bedeutet schlussendlich, dass hohe Renditen durch Anleihen nur dann erwartet werden dürfen, wenn der Investor nur in Anleihen mit einem hohen Ausfallrisiko investiert. Wer die Anlageklassen jedoch nutzen möchte, um das eigene Geld sicher zu investieren und eine Wertsteigerung erwartet, wird eher in die großen und bekannten Anleihen mit hervorragender Bonität investieren. So gehören beispielsweise deutsche oder US-amerikanische Staatsanleihen zu den sicheren Anleihen am Markt. Da diese Wertpapiere in der Regel nur eine sehr geringe Schwankungsbreite aufweisen und zudem die Höhe der Rendite oftmals eher bescheiden wirkt, ist die Investition in diese Wertpapiere im Regelfall nur eine krisensichere Absicherung des Portfolios durch seine gezielte Verteilung. Größere Gewinne winken im Bereich der Wertpapiere, vor allem in der Anlageklasse der Aktien.
Die Aktie als Anlageklasse ist ein völlig anderes Kaliber und kann deutlich höhere Renditen bringen. Durch den Kauf einer Aktie erhält der Investor ein sogenanntes Teilhaberecht an der jeweiligen Aktiengesellschaft. Die Person wird somit zum Teilhaber und partizipiert somit entsprechend ihrer Investition an den Gewinnen und den Verlusten des Unternehmens. Die Erträge aus der Investition ergeben sich aus zwei Faktoren. Zum einen die ausgeschütteten Dividenden an die Aktienhalter und die oftmals damit verbundenen Kurssteigerungen der Aktien am Aktienmarkt.
Der Anleger investiert in ein Unternehmen und erhält eine Beteiligung am Eigenkapital des Unternehmen.
Der große Vorteil bei den Aktien im Bereich der Wertpapiere ist vor allem die hohe Flexibilität für den Anleger. Denn dieser kann seine Aktien-Investitionen breit streuen und somit die unterschiedlichsten Regionen, Branchen und Märkte abdecken. Dies ist zudem äußerst sinnvoll, da nur so das Risiko bei dieser Anlageklasse minimiert werden kann. Zudem sollte man sich als Investor jedoch immer vor Augen führen, dass Aktien nur selten als Anlageklasse für kurzfristige Investitionen taugen. In der Regel gehören lange laufende Aktien-Portfolios immer zu den Gewinnern des Marktes. Dies bedeutet aber auch, dass man sich als Anleger nicht von Kursschwankungen verrückt machen lassen darf, da sich der Markt im Bereich der Aktien häufig korrigiert. Eine gute Anlagestrategie in mehrere Anlageklassen sollte immer auch in die Anlageklasse der Wertpapiere erfolgen. Innerhalb der Unterkategorie der Aktien gilt ebenfalls, dass eine breit gestreute Diversifikation hilft, den Risikofaktor zu minimieren und die Rendite positiv zu beeinflussen.
Die Anlageklasse im Sachwert-Sektor ist ebenfalls besonders beliebt. Dies liegt vor allem daran, dass sich diese Sachwert-Anlageklasse eine gewisse Unabhängigkeit von den Finanzmärkten bewahrt hat und somit in Teilen die Unabhängigkeit bei der Portfolio-Diversifikation deutlich erhöht. Somit können Schwankungen an den Finanzmärkten im gesamten Portfolio ausgeglichen werden. Nicht zuletzt greifen aus diesem Grund große Investoren wie Pensionskassen oder Versicherungen gerne zu Sachwert-Anlagen, um den damit verbundenen Inflationsschutz zu genießen.
Für private Anleger ist die Anlageklasse im Sachwert-Sektor allerdings oftmals mit Schwierigkeiten verbunden. Das liegt vor allem daran, dass die meisten Sachwerte eine gewisse Mindestanlagesumme verlangen. Somit ist es schwierig, diese Anlageklasse für den eigenen Vermögensaufbau zu verwenden. Die Sachwert-Anlagen sind vor allem für Anleger gedacht, welche ein bereits vorhandenes Vermögen absichern und gezielt wachsen lassen möchten. Die Lösung für den durchschnittlichen Investor für dieses Problem ist in zwei verschiedenen Einsatzgebieten zu finden. Auf der einen Seite stehen geschlossene Sachwertfonds, welche es Anlegern erlaubt mit kleineren Summen sich über die verschiedenen Zielfonds an großen Investitionsprojekten zu beteiligen. Auf der anderen Seite stehen beispielsweise Crowdinvesting-Formate, bei dem sich viele einzelne Investoren an einem ausgewählten Projekt beteiligen. Crowdinvesting ermöglicht durch die geringe Mindestinvestitionssumme eine breite Diversifikation. Durch eine breite Streuung verringert sich das Gesamtrisiko der Anlagenklasse.
Auch die Anlageklasse der Sachwert-Investitionen weißt eine hohe Breite und somit eine gute Streuung auf. Denn die Investitionsobjekte sind enorm vielfältig und können je nach Land und nach persönlicher Vorliebe angepasst werden. In der Regel sollten allerdings mindestens 50 Prozent der Investitionen in Immobilien erfolgen. Der Rest der Investitionen teilt sich bei einem gut verteilten System in die Energie, Infrastruktur und in die Private Equity auf. Somit ist gesichert, dass diese Anlageklasse keine zu hohen Risikofaktoren enthält und es somit nicht zu einer negativen Rendite kommen sollte. Zudem kann auch nochmals innerhalb der einzelnen Unterkategorien gestreut werden. So ist es in dieser Anlageklasse durchaus üblich, beispielsweise in Immobilien mit unterschiedlicher Nutzung und in unterschiedlichen Regionen zu investieren. Auch dies kann gezielt genutzt werden, um Instabilitäten der verschiedenen Märkte auszugleichen und das Risiko für den Anleger zu glätten.
Grundsätzlich ist die Investition in Sachwert-Anlageklassen vor allem dann sinnvoll, wenn bereits vorhandenes Geld gezielt investiert und gewinnbringend und risikoarm eingesetzt werden soll. Die Höhe der Renditen bleibt zudem in dieser Anlageklasse in der Regel recht wertstabil, sodass sich die Anlageklasse der Sachwert-Investitionen in jedem Fall für eine längerfristige Investitionsstrategie umfassend eignet. Je höher der Anteil der Investition, umso vielfältiger kann das Portfolio an Sachwert-Investitionen aufgebaut werden. Geringe Einlagengrößen hingegen erhöhen aufgrund der fehlenden Diversifikation durchaus das Risiko bei dieser Anlageklasse.
Auch Rohstoffe gehören zu den beliebten Anlageklassen und können vielfältig eingesetzt werden. Dazu muss jedoch klar unterschieden werden, worin überhaupt investiert wird. Denn Anleger können zwar in Rohstoffe wie Edelmetalle, Industriemetalle, Energierohstoffe oder Agrarrohstoffe investieren und dort ihr Geld anlegen, diese Güter erzeugen allerdings weder regelmäßige Dividenden noch andere Zahlungsströme. In der Regel erfolgt die Investition in Rohstoffe somit in sogenannte Termingeschäfte. Dabei werden die Preise und auch die Rendite von Angebot und Nachfrage bestimmt. Eine steigende Nachfrage in der Zukunft kann die Rendite somit spürbar erhöhen. Allerdings ist auch hier das Risiko deutlich größer als bei vielen anderen Anlageklassen in dieser Zusammenstellung. Denn Rohstoffe und deren Nachfrage sind äußerst volatil und nicht immer genau abzuschätzen. Besonders im Bereich der Termingeschäfte kann eine solche Investition schnell einen Teil der angelegten Summe vernichten. Investitionen in Rohstoffe sollten also nur erfolgen, wenn ausreichend Kenntnisse des Marktes und der verschiedenen Geschäfte in dieser Anlageklasse vorhanden sind.
Eine Besonderheit bei einer Investition in Rohstoffe ist, dass diese oftmals geringe oder sogar negative Korrelationen zu Aktien und Anleihen besitzen. Dadurch lässt sich bei fallenden Aktienkursen oftmals von den steigenden Rohstoffpreisen profitieren.
Edelmetalle wie Gold stellen allerdings einen besonderen Teil dieser Anlagenklasse dar. Denn diese Rohstoffe können aufgrund der knappen Reserven und der allgemeinen Beliebtheit des Rohstoffs durchaus als eigene Geldanlage dienen. Auch hier wird auf steigende oder zumindest nicht fallende Preise spekuliert. Betrachtet man den Goldpreis im Verlauf der letzten Jahre, so kann durch eine gezielte Investition durchaus Geld mit guter Rendite investiert werden. Der zweite Vorteil bei dieser Form der Geldanlage ist die physische Komponente. Denn Gold kann unabhängig gelagert und abgesichert werden und ist somit nicht von einem weltweiten Handel abhängig. Einen Teil des eigenen Vermögens in Edelmetalle wie Gold zu investieren ist durchaus sinnvoll und kann später als eiserne Reserve dienen. Zudem lässt sich diese Anlageklasse sehr gut bei Bedarf wieder in Bargeld verwandeln und ist zudem nicht mit weiteren und laufenden Kosten verbunden. Somit kann es als durchaus lohnend gelten, einen Teil der eigenen Ersparnisse zumindest in diese Form der Rohstoffe zu investieren.
Kryptowährungen sind erst seit kurzer Zeit wirklich am Markt präsent und aktuell in aller Munde. Dennoch gehören die vielen auf dem Markt befindlichen Modelle von Kryptowährungen zu einer eigenen Anlageklasse und sind bei vielen Anlegern bereits sehr beliebt. Der Vorteil der Kryptowährungen liegt vor allem in der fehlenden Regulation durch Behörden und die schnell zu tätigenden Geschäfte. Zudem haben einige der Kryptowährungen einen enormen Wertzuwachs erfahren. Bitcoin eigenen sich als gutes Beispiel für Kryptowährungen.
Der Kursverfall des Bitcoins in den letzten Monaten ist noch immer in aller Munde. Allerdings liegt der Kurs immer noch oberhalb der Grenze von 6.000 Dollar, was für viele Anleger noch immer als sehr gut gilt. Auch wenn der Kurs in den letzten Monaten um bis zu 14.000 Dollar fiel, ist diese Kryptowährung keine schlechte Anlagemöglichkeit. Denn viele der Investoren haben zu einem Zeitpunkt Bitcoin erworben oder geschaffen, als dieser noch einen Wert von unter 100 Dollar hatte. Betrachtet man nun die Rendite, welche mit dieser Kryptowährung innerhalb von zwei Jahren erzielt wurde, sehen viele andere Anlageklassen deutlich älter aus. Zudem ist der Bitcoin eine der Kryptowährungen, welche auch tatsächlich als Zahlungsmittel akzeptiert sind. Der Anleger kann also tatsächlich in einigen Geschäften mit seinem investierten Geld beziehungsweise mit der erwirtschafteten Rendite bezahlen und somit die Gewinne direkt erleben und genießen. Eine Möglichkeit, welche keine der anderen Anlageklassen in dieser Übersicht bieten kann. Neben Bitcoins gibt es unzählige weitere Kryptowährungen und täglich entstehen neue. Die rasche technologische Entwicklung birgt auch ein gewisses Risiko, da nicht jeder “Coin” am Ende tatsächlich einen Wertzuwachs wie der Bitcoin erleben wird.
Unter allen anderen Anlageklassen sind die Kryptowährungen am jüngsten und am wenigsten bekannt. Das liegt allerdings auch darin, dass der Markt in diesem Bereich noch absolut unreguliert und von immer neuen Entwicklungen durchdrungen ist. Da immer neue Kryptowährungen auf den Markt kommen und andere Kryptowährungen ihr Modell ändern und somit ihren Kunden und Nutzern mehr Sicherheit bieten möchten, ist eine genaue Marktkenntnis für eine Investition in Kryptowährungen aktuell besonders wichtig. Für den durchschnittlichen Anleger gilt in diesem Segment in jedem Fall, sich möglichst risikoarm und breitgefächert aufzustellen oder zu warten, bis sich der noch sehr junge und wilde Markt ein wenig beruhigt hat. Es ist davon auszugehen, dass sich in diesem Bereich der Anlageklassen einige Veränderungen ergeben werden, sodass die guten und sicheren Anbieter auf dem Markt sich etablieren können. Welche Kryptowährungen dann im Endeffekt übrig bleiben, wird die Zeit allein zeigen. Wer jetzt in Kryptowährungen investieren möchte, kann noch enorm hohe Renditen erwarten man muss bei dieser Anlagenklasse aber auch mit einem großen Verlust oder eines Totalausfalls leben können. Keine der anderen Anlageklassen ist aktuell so volatil wie der Markt der Kryptowährungen.
Die eigene Anlagestrategie hängt sehr stark von der individuellen Ausgangssituation ab, da jeder Investor ein eigenes Ziel verfolgt. Konkret lassen sich Anlagestrategien in zwei gegensätzliche Strategien, hinsichtlich des Risikos und Renditeerwartung, unterteilen:
Je nach Ziel der Anlagestrategie eigenen sich verschiedene Anlageklassen mehr oder weniger. Die 7 beliebtesten Anlageformen haben wir hier verglichen.