Die Immobilienpreise sind in Österreich im Jahr 2021 um 12,3 Prozent gestiegen. Dies weist die Statistik Austria in ihrem Häuserpreisindex (HPI) aus, der seit 2010 erhoben wird. Das vergangene Jahr war ein absoluter Ausreißer – eine derart hohe Veränderungsrate zum Vorjahr hat es bis dato noch nicht gegeben. Die Grundlage für den HPI sind privat getätigte Käufe von neuen und bestehenden Häusern und Wohnungen.
Beim bestehenden Wohnraum ergab sich laut Statistik Austria ein Anstieg von 14,2 Prozent. 2020 lag dieser noch bei 7,7 und 2019 bei 5,8 Prozent. Bestehende Eigentumswohnungen verzeichneten einen Preisanstieg von 15,5 Prozent – bei Häusern waren es 12,5 Prozent. Neuer Wohnraum wurde um 7,3 Prozent teurer. Zum Vergleich: 2020 stiegen die Preise für neue Wohnungen und Häuser um 6,5 Prozent, 2019 waren es noch sechs Prozent.
Am meisten gefragt waren Häuser in Wien – hier kam es zu einer Preissteigerung von 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die höchste Teuerungsrate für Eigentumswohnungen wurden hingegen in Niederösterreich verzeichnet. Hier kam es zu einem Anstieg von 12,7 Prozent. Schlusslicht bei der Preissteigerung bei Häusern war die Steiermark mit 8,1 Prozent. Auch bei den Eigentumswohnungen ist das südliche Bundesland mit einer Verteuerung von 8,2 Prozent im Ranking ganz unten zu finden.
Die hohen Steigerungen sind auf die überdurchschnittlich hohen Aktivitäten am Immobilienmarkt zurückzuführen. Demnach stieg die Anzahl der Eigentumswohnungen-Transaktionen im Jahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um ganze 13,1 Prozent. Gegenüber 2020 wechselten im vergangenen Jahr hingegen 2,7 Prozent mehr Häuser den Besitzer. In ganz Österreich wuchs die Anzahl der Transaktionen von Eigentumswohnungen und Häuser um 9,6 Prozent.
Im europäischen Vergleich ist man laut der Statistik Austria fast Spitzenreiter. In den ersten drei Quartalen 2021 (das Gesamtjahr wird in anderen Ländern erst später erhoben) waren nur Tschechien (+17,4 Prozent) und Ungarn (+11,6 Prozent) bei den Preissteigerungen für Immobilien vor Österreich (11,5 Prozent). Im gesamten Euroraum wurde eine Veränderungsrate von 7,2 Prozent beobachtet. In Deutschland stiegen die Immobilienpreise in den ersten drei Quartalen 2021 um 10,6 Prozent.