Riesenrad, Prater und Ernst-Happel-Stadion – die Leopoldstadt beherbergt die bekanntesten Sehenswürdigkeiten Wiens. Abgesehen davon hat der zweite Bezirk einen starken Wandel durchlebt. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Leopoldstadt massiv aufgewertet. Mit der U-Bahn-Linie U2 wurde der zuvor infrastrukturell vernachlässigte Bezirk an die Innenstadt angeschlossen. Mit der Neugestaltung der Messe Wien, der Errichtung des WU Campus und der Eröffnung des Einkaufszentrums Stadion Center wurde die Leopoldstadt weiterentwickelt.
Der Wandel hat dafür gesorgt, dass der zweite Wiener Gemeindebezirk stark gewachsen und Wohnraum heißbegehrt ist. Dabei ist die Leopoldstadt ein Gebiet der Gegensätze. Neben altwürdigen Gründerzeit-Zinshäusern sind in den vergangenen Jahren moderne Grätzl wie das Nordbahnviertel oder Viertel Zwei entstanden. Seit 2002 wohnen im zweiten Bezirk nun rund 16 Prozent mehr Wienerinnen und Wiener. Die Einwohnerzahl ist von circa 91.000 auf 106.000 Menschen gewachsen. Die Leopoldstadt zählt damit zu den am stärksten wachsenden Bezirken Wiens.
Die Gentrifizierung und die damit einhergehende Ansiedlung neuer Lokalitäten hat dazu geführt, dass die Leopoldstadt immer mehr Jüngere anzieht. Das Durchschnittsalter ist seit 2002 von 41 Jahre auf 39,9 Jahre gesunken. Die Leopoldstadt zählt somit zu den jüngsten Bezirken Wiens. Das Durchschnittsalter in ganz Wien liegt bei 41 Jahren. Demographisch gesehen ist die Hauptstadt somit das jüngste Bundesland Österreichs.
Die Leopoldstadt zählt ferner zu den Wiener Bezirken mit dem höchsten Akademiker-Anteil. 2008 lag dieser noch bei 21,71 Prozent, 2018 bereits bei 33,61 Prozent. In ganz Wien liegt dieser bei 26,2 Prozent und in Österreich insgesamt bei 16,5 Prozent. Beim jährlichen Nettodurchschnittseinkommen liegt der zweite Wiener Gemeindebezirk mit einem Wert von 22.268 im Wiener Mittelfeld. Und auch beim Thema Arbeitslosigkeit ist die Leopoldstadt mit einem Wert von 111,8 Arbeitslosen auf 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Mittelfeld zu finden.
Gewohnt wird in Leopoldstadt hauptsächlich auf Miete. 39 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner des zweiten Bezirks mieten ihre Wohnungen. 23 Prozent sind ferner Gemeindebauwohnungen, 16 Prozent Eigentum und acht Prozent entfallen auf Genossenschaftswohnungen. Die durchschnittliche Wohnfläche in Leopoldstadt beträgt 33 Quadratmeter. Dies ist wiederum unter dem Wiener Durchschnittswert der 35 Quadratmeter beträgt.
Kulinarisch hat sich die Leopoldstadt zu einem Wiener Hotspot gewandelt. Am Vorgartenmarkt serviert die Mochi-Gruppe etwa Ramen und andere japanische Spezialitäten. Am gleichen Markt ist auch die Pizzeria Il Mercato zu finden, die zu den besten Pizzerien Wiens zählt. Brösl und Stuwer locken ins Stuwerviertel mit moderner regionaler Küche. Wer es lieber urig mag, ist beim Gasthaus Möslinger, Gasthaus Reinthaler und Gasthof Schosztarich gut aufgehoben.
Für Aktive bietet der zweite Bezirk haufenweise Freizeitmöglichkeiten. Der Prater zählt mit einer Fläche von sechs Millionen Quadratmeter zu den größten Grünflächen Wiens. Etliche Sporthallen, Fitnesscenter, Tennisplätze und Outdoor-Anlagen ermöglichen weitere sportliche Aktivitäten. Bei Läuferinnen und Läufern ist auch der Augarten beliebt, der insgesamt 52,2 Hektar groß und mit der ältesten barocken Gartenanlage aufwartet. Bei Schönwetter lockt das Stadionbad – eines der größten Sport- und Freizeitbäder Wiens – in den Prater. Das Ernst-Happel-Stadion sei als größtes Fußballstadion Österreichs ebenso zu erwähnen.
Kulturell bietet die Leopoldstadt ebenso zahlreiche Besuchsmöglichkeiten. Das Theater Nestroyhof Hamakom beziehungsweise Odeon Theater locken Besucherinnen und Besucher in den zweiten Bezirk. Das Wiener Kriminalmuseum, Circus- und Clownmuseum Wien und Chocolate Museum Vienna sind ebenso beliebte Adressen. Das Zeiss Planetarium weiß ebenso zu gefallen und der Wurstelprater benötigt als Wiens größter Freizeitpark wohl keine weitere Vorstellung.