ESG (Environmental, Social & Governance) ist in der Immobilienbranche in aller Munde. Dabei handelt es sich um einen recht weit gefassten Begriff, bei dem Umwelt, Soziales und Unternehmensführung im Fokus stehen. Im Gegensatz zur EU-Taxonomieverordnung geht es um freiwillig gesteckte Ziele, die keiner externen Bewertung unterliegen. Wieso ESG aber trotzdem immer relevanter wird, erklären wir in diesem Blogbeitrag.
Der Klimawandel wird unseren Globus nachhaltig verändern. In Österreich und Deutschland sind erste Auswirkungen bereits heute spürbar – die Hitzetage werden immer mehr und Wetterextreme sind keine Seltenheit mehr. Um die EU-Wirtschaft in eine klimafreundlichere Richtung zu lenken, wurde die sogenannte EU-Taxonomie ins Leben gerufen. Diese ist ein Klassifizierungssystem für die Bewertung von Nachhaltigkeit von Immobilien.
Die Idee dahinter ist, dass man eine Art Gütesiegel für nachhaltige Immobilien schafft. Projekte müssen gewisse Kriterien erfüllen, damit diese eine positive Bewertung erhalten. Im ersten Schritt wurden von der EU-Kommission Ziele rund um den Klimaschutz und Klimawandel festgelegt, die erfüllt werden müssen. 2023 wird es weitere Kriterien rund um den Schutz unseres Planeten geben.
Bei den ESG-Richtlinien wird noch ein Schritt weiter gegangen. Neben der Nachhaltigkeit stehen Soziales und Unternehmensführung im Fokus. Unternehmen, die in der EU tätig sind, können nun in ihren Non-Financial-Statements berichten, ob sie ESG-konform sind. Wie bereits erwähnt, ist dies aktuell freiwillig. Allerdings dürfte es mit der Zeit einen gewissen Druck vonseiten des Marktes geben. “Investoren werden in Nicht-ESG-konforme Immobilien kein Geld mehr stecken”, sagt ein Experte etwa gegenüber der Tageszeitung DER STANDARD.
Die ESG-Anforderungen bringen für die Immobilienbranche aber auch einige Herausforderungen mit sich – vor allem bei bereits gebauten Gebäuden. Die Aufrüstung, damit diese ökologischen Vorgaben entsprechen, ist teuer. Da im Rahmen des sozialen Aspektes von ESG auch bezahlbarer Wohnraum vorgesehen ist, werden sich Entwickler in einem bestimmten Spannungsfeld bewegen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ESG die Immobilienwirtschaft in eine nachhaltigere, sozialere und mitarbeiterfreundlichere Richtung lenken soll. Im ersten Schritt sind vor allem Verbesserungen im Bereich Nachhaltigkeit vorgesehen, die bereits mit gewissen Herausforderungen einhergehen. Die Immobilienbranche befindet sich demnach im Wandel und eine Assimilierung hin zur Umweltfreundlichkeit ist unumgänglich.